von Barbara Spemann
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11. April 2021
Einige wollen wir Ihnen heute beschreiben: Hautwarzen Kleine Warzen bilden sich vor allem bei einigen älteren Hunden an allen möglichen Stellen. Das kann mitten auf der Stirn genauso sein wie am Innenschenkel oder unter dem Kinn. Es ist letztlich ein Schönheitsfehler, den man nicht behandeln muss. Eine Ausnahme bilden allerdings Warzen, die sich entzünden oder an denen ständig vom Tier gekratzt wird. Solche Warzen sollten tierärztlich behandelt werden, da durch das ständige Kratzen eine größere Verletzung und Entzündung hervorgerufen werden kann. Knubbel & Beulen nach Impfungen Nach der Impfung oder anderen Injektionen beim Tierarzt kann es an der Einstichstelle zu einer Spritzenreaktion kommen. Bei einer Impfung liegt das häufig an den Lösungsmitteln der Impfstoffe, die manchmal eine solche Reaktion hervorrufen. Die meisten Spritzen- oder Impfreaktionen klingen nach wenigen Tagen wieder ab, manchmal dauert es aber länger. In so einem Fall sollte man den Hund seinem Tierarzt noch einmal vorstellen, um auszuschließen, dass sich ein Abszess gebildet hat – also eine mit Eiter gefüllte Kapsel. Das kommt sehr selten vor, aber wenn, dann sollte es behandelt werden. Talgdrüsen Wie bei uns Menschen produziert auch die Haut der Hunde Talg in Talgdrüsen. Solche Drüsen können sich auch mal entzünden und/oder zu viel Talg produzieren, bei Hunden meist einen größeren und manchmal auch schmerzhaft entzündeten Grützbeutel. Einige Tiere neigen dazu, andere bekommen es nie. Ein Grützbeutel kann ausgedrückt werden, wenn er nicht so schmerzhaft ist, aber manchmal füllt er sich wieder. Der Tierarzt kann die Wundhöhle spülen oder im schlimmsten Fall den Grützbeutel operativ entfernen, aber in den meisten Fällen ist das nicht nötig. Tumore Es gibt verschiedenste Arten von Tumoren, weshalb wir Ihnen nur zwei sehr häufige Arten beschreiben werden. Grundsätzlich gilt, dass ein Tumor erst als Krebs bezeichnet wird, wenn er bösartig ist. Gesäuge Tumoren kommen bei Hündinnen sehr häufig vor, aber auch bei Rüden kann so ein Tumor entstehen. Man erkennt sie am besten, wenn man den Bauch seiner Hündin regelmäßig beim Streicheln sanft durchtastet. Die meisten Tiere empfinden diese Untersuchung als angenehm, also keine Sorge. Wichtig ist, dass man von vorne in Höhe der Ellbogen bis zu den Innenschenkeln untersucht. Wenn man ein Knötchen findet, sollte man genau hinsehen. Handelt es sich nur um die Brustwarze oder liegt das Knötchen unter der Haut? Ein Gesäuge Tumor kann verschiedenste Ausmaße haben: es gibt sie in Form von vielen kleinen stecknadelkopfgroßen Knötchen, die dicht beieinander liegen, als einzelne haselnussgroße weiche Knubbel oder als riesige Geschwulste, wenn sie nicht entfernt werden und man sie wachsen lässt. Sie können weich oder hart, verschiebbar oder fest mit der Haut verwachsen sein und sie können unabhängig von ihrer Erscheinungsform gutartig oder bösartig sein. Die Verteilung gut- und bösartiger Tumoren am Gesäuge beträgt etwa 50:50 – und man weiß es erst sicher, wenn man den Tumor entfernen und pathologisch untersuchen lässt. Da die bösartigen Vertreter dazu neigen, Tochtergeschwulste (Metastasen) zum Beispiel in Knochen und Lunge zu bilden, sind sie hochgefährlich. Achtung: bei Knötchen im Gesäuge immer gleich zum Tierarzt gehen! Lipome Weit weniger gefährlich sind Lipome. Das sind Fettgewebs-Tumoren, die sich fast überall bilden können und manchmal sehr groß werden. Sie sind überwiegend weich und wachsen langsam. Manche Tiere neigen zur Bildung von Lipomen. Diese Schwellungen müssen meist nur dann entfernt werden, wenn sie an einer ungünstigen Stelle gewachsen sind und das Tier stören, zum Beispiel unter dem Ellbogen, wo sie das Laufen behindern. In diesem Fall ist eine Operation sinnvoll. Normalerweise muss ein Lipom nicht entfernt werden, allerdings sollte man sichergehen, dass es wirklich nur ein Lipom ist. Dies kann man mit einer Biopsie herausfinden. Der Tierarzt entnimmt dazu mit der Spritze nur ein paar Zellen, die pathologisch untersucht werden. So kann man auf Nummer Sicher gehen. Fazit: Bei nicht geklärten Schwellungen oder Knötchen sollte man auf jeden Fall seinen Tierarzt um Rat fragen – es muss sich aber nicht immer gleich um einen Tumor handeln.